Leben und Werk von Stadtbaudirektor Hugo Licht (1841-1923) sind Thema eines Vortrags von Dr. Peter Leonhardt am 29. März, 18:30 Uhr, im Stadtarchiv. Mit dieser Veranstaltung setzen Stadtarchiv und Volkshochschule Leipzig ihre gemeinsame Vortragsreihe zum kommunalen Bauwesen fort. Der Eintritt ist frei.
Lichts Schaffen war auf vielfältige Weise mit der Architekturentwicklung seiner Zeit verbunden. In Leipzig erinnern vor allem das Neue Rathaus und das Stadthaus an ihn. Auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Kraft galt er als einer der bedeutendsten Architekten in Deutschland und neben Friedrich von Thiersch oder Paul Wallot als einer der bekanntesten Vertreter des Historismus. Als Mitglied königlicher Akademien in Berlin und Dresden mit Professorentitel war er ein gefragter Preisrichter und seit 1905 einer der ersten Ehrendoktoren unter deutschen Architekten.
Hugo Licht war zunächst als Architekt in Berlin tätig, bevor er im April 1879 nach Leipzig kam und vom Leipziger Rat verpflichtet wurde. Er leitete mit einer kurzen Unterbrechung bis zu seiner Pensionierung 1906 die Hochbauverwaltung des Bauamtes und ab 1896 das Hochbauamt. Während seiner Amtszeit veränderte sich das Stadtbild nachhaltig. Unter seiner Leitung entstanden zahlreiche kommunale Bauten, u. a. die Kapelle und Leichenhalle des Neuen Johannisfriedhofs (1881-1884), die Zweite Gasanstalt (1882-1885), die 8. Bezirksschule in der Scharnhorststraße (1883/1884), der Vieh- und Schlachthof (1886-1888), das Wasserwerk in Naunhof (1887), das Siechenhaus (1887-1889), die Städtische Markthalle (1888-1891) und das Grassimuseum (1894-1897). Aus dem Wettbewerb für den Neubau des Leipziger Rathauses ging Hugo Licht 1897 als Sieger hervor. Für die Bauleitung wurde er als Stadtbaurat beurlaubt und mit der Ausführung als Architekt beauftragt. Auch das 1912 eingeweihte Stadthaus wurde nach seinen Entwürfen realisiert.
Das Stadtarchiv (Torgauer Straße 74) ist mit der Straßenbahn der Linie 3 Taucha bzw. 3E Sommerfeld zu erreichen.
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Am Donnerstag: Vortrag zu Leben und Werk Hugo Lichts im Stadtarchiv
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