Die Dienstberatung des Oberbürgermeisters hat dem Entwurf des Vertrages zwischen der Stadt Leipzig und der mfi Gesellschaft für Gewerbeimmobilien mbH & Co. Leipzig-Arkaden KG über die Durchführung eines Architektenwettbewerbs für das Areal am Brühl / Richard-Wagner-Straße zugestimmt.
Der Abschluss dieses Vertrages, über den in letzter Instanz die Ratsversammlung voraussichtlich am 18. April entscheidet, ist die Voraussetzung dafür, dass die LWB als Eigentümerin des Areals die betreffenden Flächen an die mfi verkauft.
Der Entwurf enthält in seiner Formulierung der Wettbewerbsaufgabe eine Reihe wichtiger Festsetzungen und Eckwerte, mit denen die Vertragspartner Konsequenzen aus der von der Stadt initiierten öffentlichen Diskussion der letzten Monate ziehen und den Anliegen vor allem der Innenstadt-Händler Rechnung tragen. So wird die Obergrenze der Verkaufsfläche auf 18 000 m² für die der LWB gehörenden Flächen festgesetzt. Das ist wesentlich niedriger als die am 7.Februar von der Ratsversammlung beschlossenen 23 000 m² zusammen mit der "Blechbüchse" soll es jetzt am Brühl maximal 27 500 m² Verkaufsfläche geben. Großflächiger Einzelhandel darf maximal 70 % ausmachen, mindestens 30 % sind für kleinteilige Läden bestimmt. Neben dem Lebensmittelbereich werden etwa 80 Geschäfte entstehen. Davon werden sich 55 bis 60 in Leipzig neu ansiedeln, d.h. sie ziehen nicht von einem anderen Leipziger Standort an den Brühl. Der Wohnanteil von 20 Prozent der Geschossfläche wird am Standort selbst realisiert. Der Baukomplex wird auch geeignete und ausreichende Flächen für das Kabarett Die Pfeffermühle sowie für eine Kindertagesstätte bieten. Falls die Stadt den Zuschlag für die Errichtung des DFB-Museums erhält, werden entsprechende Flächen nachträglich in das planerische Konzept aufgenommen (siehe hierzu auch Pressedienst Nr. 171).
Der Architektenwettbewerb wird als beschränkter, einstufiger Realisierungswettbewerb in zwei Bearbeitungsphasen durchgeführt. Um sicher zu stellen, dass der neue Komplex Brühl / Richard-Wagner-Straße höchsten städtebaulichen und architektonischen Ansprüchen genügt, sind für die erste Phase 30 Teilnehmer vorgesehen (ursprünglich ging man von 20 aus), darunter was ebenfalls neu ist - drei internationale Büros. 10 Teilnehmer werden von der mfi im Einvernehmen mit der Stadt benannt, 20 werden durch ein Auswahlgremium. Von den Wettbewerbsteilnehmern werden Entwürfe erwartet, die sich auf die besondere Geschichte des Standortes beziehen und zugleich eine angemessene und gültige Lösung für die Zukunft darstellen. Der Baukomplex ist altstadtgerecht in mindestens drei Blöcke zu gliedern ursprünglich waren zwei Blöcke vorgesehen. An der Richard-Wagner-Straße wird die künftige Bebauung nicht über die Vorderkante der heutigen Wohnscheiben hinausgehen, am Hallischen Tor folgt sie der historischen Bauflucht, am Brühl nähert sie sich ihr an. Die Errichtung von Fassaden, die lediglich der äußeren Ansicht dienen, ist ausgeschlossen. Einzelhandels- und gastronomische Einrichtungen sind auf den Brühl bzw. die Richard-Wagner-Straße auszurichten. Die Baumaßnahme soll auch einen Bezug zur "Blechbüchse" herstellen: Die äußere Hülle dieses ehemaligen Kaufhauses ist in ihrer Dualität von Gründerzeit/Jugendstil und der Blechverkleidung von 1968 zu erhalten und gestalterisch in das Vorhaben einzubinden. Der Öffentlichkeit wird mit den Ergebnissen des Architekturwettbewerbes durch eine Ausstellung und eine Bürgerveranstaltung bekannt gemacht.
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Architektenwettbewerb für Komplex Brühl/Richard-Wagner-Straße: Vertragsentwurf von Dienstberatung des OB gebilligt
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