„Über die Heide sind wir gegangen,…“ schrieb schon Hermann Löns in einem Gedicht über die Heide. Und genau diese Heide steht nun im Mittelpunkt eines Aufrufs zur Erfassung der Heidelandschaften.
Beobachten, melden und lernen: Ihr Beitrag zur Forschung
Ziel des Aufrufs ist es, Fotos von der Kulturlandschaft und ihren Pflanzen und Tieren darin zu machen und diese Fotos bei Observation.org hochzuladen oder in der App „ObsIdentify“ zu melden. So können Naturinteressierte einerseits etwas über die Natur lernen und gleichzeitig erheblich zur Erforschung dieses Landschaftstyps beitragen. Deshalb ruft das Naturkundemuseum Leipzig zusammen mit der Naturbeobachtungsplattform Observation.org und den regionalen Partnern zum Beobachten und Melden auf.
Heide als Kulturlandschaft Mitteleuropas
Heide ist nicht gleich Heide. Typische Zwergsträucher der Heidelandschaften werden oft umgangssprachlich Heide genannt. In der Ökologie versteht man unter Heidelandschaften Vegetationstypen des Offenlandes, die durch niedrige Zwergsträucher wie zum Beispiel Besenheide, Heidelbeere und Preiselbeere mit immergrünem, hartem Laub geprägt sind. Es gibt trockene Heiden, Feucht- und Naßheiden und natürlich zusammen mit der Heide vorkommende Vegetation wie zum Beispiel Borstgrasrasen und Silikatmagerrasen.
Bekannte Heidelandschaften sind die Lüneburger Heide in Niedersachsen, die Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt, die Senne und die Westruper Heide in Nordrhein-Westfalen oder die Schorfheide in Brandenburg.
Der Großteil der heute bestehenden Heidelandschaften ist anthropogen, also durch menschliche Nutzung entstanden. Jahrhundertelang führten Waldbeweidung mit starkem Verbiss und/oder Niederwaldwirtschaft auf mageren Böden und Plaggenwirtschaft zur Entstehung der Heidelandschaften. Heute gibt es diese Art der Nutzung nicht mehr und durch intensive Land- und Forstwirtschaft gelangen immer mehr Nährstoffe in unsere Landschaften.
Machen Sie mit!
Beobachtungen von allen Meldenden tragen zur Erforschung des Lebensraumstypes Heide mit seinen speziellen Tier- und Pflanzenarten bei und leisten einen Beitrag zum Bioblitz 2023. Beim Bioblitz können alle Interessierten mitmachen und über das gesamte Jahr hinweg Beobachtungen von Pflanzen, Pilzen und Tieren innerhalb ihrer kreisfreien Stadt oder innerhalb ihres Landkreises melden.