Oberbürgermeister Burkhard Jung wird auf Vorschlag von Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau die entsprechende Vorlage im Juni dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorlegen. Sie umfasst zugleich das gebietsbezogene integrierte Handlungskonzept für dieses Areal. Bis 2020 sollen in Schönefeld zwölf Einzelvorhaben im Gesamtumfang von rund einer Million Euro gefördert werden - sechs im Bereich Bildung, vier in den Bereichen Beschäftigung und Wirtschaft sowie zwei Koordinationsprojekte im Bereich "begleitende Maßnahmen". Der Fördermittelanteil beträgt 95 Prozent. An den Projekten können insgesamt 650 Schönefelderinnen und Schönefelder teilnehmen.
Das rund 195 Hektar große geplante Fördergebiet deckt sich im Wesentlichen mit den Ortsteilen Schönefeld Abtnaundorf und Schönefeld Ost. Es umfasst vollständig das Aufwertungsgebiet "Schönefeld" im Bund-Länder-Programm "Stadtumbau Ost", erweitert durch das Areal des CVJM und den Mariannenpark sowie einen arrondierten Bereich an der Theklaer Straße.
Der Freistaat Sachsen hat das Programm erstmalig in dieser Strukturfondsperiode für Kommunen aufgelegt, um damit Vorhaben in sozial benachteiligten Stadtgebieten zu unterstützen. Für Schönefeld bedeutet dies eine zusätzliche Chance. Seit 2012 werden hier konzentriert Mittel aus dem Städtebauförderprogramm "Stadtumbau Ost" eingesetzt. Trotz sichtbarer Erfolge in der städtebaulichen Erneuerung und dem Einwohnerzuwachs ist der Anteil von Menschen mit wirtschaftlichen und sozialen Problemen und geringen Bildungserfolgen nach wie vor hoch. Die entsprechenden Werte in der Statistik stagnieren weiterhin. So betrug der Anteil der Empfänger von Leistungen nach SGB II ("Hartz IV") zum 31. Dezember 2013 (vom Fördermittelgeber vorgegebener Stichtag für den Antrag) in Schönefeld 32,3 Prozent - der Landesdurchschnitt im Freistaat Sachsen lag bei 12,9 Prozent und der Stadtdurchschnitt bei 16,6 Prozent. Beide Förderprogramme sollen eine integrierte Entwicklung Schönefelds unterstützen.
Die hauptsächlichen Gesichtspunkte bei der Auswahl zu fördernder Projekte sind die Abmilderung der sozialen Segregation und die Vielfalt der Lebensmodelle. Dabei gilt es, die Interessen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen bei der Umsetzung der Stadtteilentwicklungsstrategie in Schönefeld miteinander in Einklang zu bringen. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Integration der Flüchtlinge und Asylsuchenden sowie der anderen Migrantengruppen dar. Das gebietsbezogene Handlungskonzept zielt darauf ab, mehr Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe für alle benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu schaffen und vorhandene Ungleichheiten abzubauen. Dazu dient ein Bündel von Vorhaben in den Bereichen Bildung, soziale Integration und Wirtschaft, die maßgeblich von Akteuren aus dem Stadtteil getragen werden.