Die Verwaltungsspitze stimmte in ihrer heutigen Dienstberatung dem Vorschlag zu, das Kolumbarium im Krematorium des Südfriedhofs zu sanieren und zu restaurieren. Das Bauwerk wurde im Jahr 1911 auf der Südseite des Krematoriumskomplexes errichtet und besteht aus einer Urnenhalle im Kellergeschoss (Gewölbe) sowie Terrasse und Wandelhalle im Erdgeschoss. Das Kolumbarium schließt an den Trauerhallenkomplex an. In die mit Schmuckelementen und Bemalung versehenen Wände der Anlage sind Nischen eingearbeitet, in denen eine unterschiedliche Anzahl von Urnen (Wandelhalle oberer Teil: 538 Urnen; Urnenhalle unterer Teil: 2308 Urnen) beigesetzt werden kann. Diese Bestattungsart hat sich mit Einführung der Feuerbestattung ab 1879 in vielen Stätten Deutschlands etabliert.
Jahrzehntelang unterblieb im Südfriedhof die Instandhaltung des Kolumbariums. Eindringende Feuchtigkeit schädigte die Bausubstanz derart, dass der Gebäudeteil zur Zeit nicht mehr nutzbar ist. Nur mit dringenden Sicherungsmaßnahmen kann der weitere Verfall gestoppt und der Einsturz verhindert werden," begründet der Bürgermeister und Beigeordnete für Umwelt, 0rdnung, Sport, Heiko Rosenthal, den Antrag.
Nach der Sanierung soll die Anlage der Öffentlichkeit wieder zu Beisetzungen zur Verfügung stehen.
Das Kolumbarium, das dem römisch-altchristlichen-byzantinischen Baustil entlehnt wurde, ist von hohem Denkmalswert. Es bildet mit der Anlage des Völkerschlachtdenkmals, das zeitgleich geplant wurde, eine städtebauliche Einheit und könnte als Sehenswürdigkeit von Touristen und Leipziger Bürgern genutzt werden.
Die Sanierung soll von 2007 bis 2010 in drei Bauabschnitten erfolgen. Die Gesamtkosten betragen 950.000 Euro. Für 2007 werden 50.000 und für 2008 22.528 Euro Fördergelder für den Denkmalschutz durch das Regierungspräsidium bereitgestellt.
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Kolumbarium im Südfriedhof wird saniert
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