Modellvorhaben "koopstadt Stadtentwicklung Bremen, Nürnberg, Leipzig" geht in neue Phase
Das 2008 gestartete Kooperationsprojekt "koopstadt Stadtentwicklung Bremen, Leipzig, Nürnberg" ist in eine neue Phase getreten. Das Projekt wird im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik vom Bund gefördert. Nachdem die gemeinsam erarbeitete Konzeptstudie vorliegt, geht es nun um die schrittweise Umsetzung beispielgebender und innovativer Projekte mit verschiedenen Partnern und in Kommunikation mit den Bürgern und der Fachöffentlichkeit bis zum Jahre 2015.
Erfahrungsaustausch zwischen den Städten
Bislang haben die drei Städte 31 Projekte ausgewählt, die in die Themenfelder
"Ökonomische Innovation und kreative Milieus",
"Urbane Lebensqualität" und
"Regionale Kooperation"
eingeordnet sind. Bei der Umsetzung soll gleichsam ein Mehrwert produziert werden: Die drei Städte wollen ihre dabei gewonnenen Erfahrungen austauschen und anderen Städten zugänglich machen.
Die Projekte sollen als Anschauungsobjekte für die komplexen Wirkungszusammenhänge von Stadtentwicklungsprozessen dienen", betont Leipzigs Baubürgermeister Martin zur Nedden. "Ausschlaggebend für die Auswahl war vor allem, dass sie Modellcharakter haben, innovativ und nachhaltig sind und mit bestehenden bzw. in Erarbeitung befindlichen Stadtentwicklungskonzepten wie dem Leipziger SEKo übereinstimmen.
Wichtig vor allem ist, dass bei der Umsetzung in der Regel nicht die Städte die tragende Rolle übernehmen. Es kommt darauf an, eigenständige Akteure wie Private, Verbände, Vereine, Institutionen, Wirtschaft und Wissenschaft nicht nur zur Mitwirkung zu gewinnen, sondern möglichst auch als Träger von Vorhaben." Dieser Prozess läuft bereits. Zu den meisten Vorhaben existieren so genannte "Schlüsselgruppen", die sich aus projektspezifischen Akteuren zusammensetzen.
Die drei Themenfelder untergliedern sich in jeweils in zwei Themengruppen. Das Themenfeld "Urbane Lebensqualität" umfasst außerdem noch drei so genannte "Exportgruppen", in denen die drei Städte Erfahrungen zu Themen und Projekten weiter geben, bei denen sie besonders profiliert sind. Bremen steht hier für klimagerechte und ökologische Stadtentwicklung, Leipzig hat den "Instrumentenkoffer Stadtumbau" zu bieten und Nürnbergs "Exportschlager" ist die Profilierung der Innenstadt.
Vernetzung mit Kultur- und Kreativwirtschaft
Eine Reihe von Vorhaben sind Korrespondenzprojekte.
Aus dem Themenfeld "Ökonomische Innovation" Themengruppe "Kultur- und Kreativwirtschaft" sind die
"freihandelszone bremen",
- die "Werkstatt West" (Leipzig) und
- die "Vision Weststadt" (Nürnberg) zu nennen.
Korrespondenzprojekte des Themenfeldes "Urbane Lebensqualität" Themengruppe "Bildung im Quartier" sind
"Schule im Quartier" (Leipzig),
"Quartiersbildungszentren" (Bremen) und
"Praxisnetzwerk für Schüler" (Nürnberg).
Im Fokus stehen hier vor allem Schulen als Ort der Integration, Betreuung, Kommunikation und Begegnung und die stärkere Vernetzung der Schulen mit den Quartieren.
Im Themenfeld "Regionale Kooperation" Themengruppe "Wasser-Region" sind
"Lebensraum Wasser" (Bremen),
- das "Wassertouristische Nutzungskonzept" (Leipzig) und
- die "Blaue Region Nürnberg" als Korrespondenzprojekte definiert.
Zwischenbilanz und Ergebnisse
Bis 2011 läuft die so genannte Qualifizierungsphase. Danach ist eine erste Zwischenbilanz vorgesehen. Im Jahre 2015 werden dann die Ergebnisse präsentiert. Bis dahin gibt es in Bremen, Leipzig und Nürnberg regelmäßige Treffen städteübergreifende mit lokalen Akteuren zu den einzelnen Themengruppen, um die in den Projekten gesammelten Erfahrungen zu diskutieren und auf andere Städte übertragbare Erfahrungen herauszuarbeiten.
Dreimal jährlich sind Workshops der "koopstadt-Gruppe" geplant, in der alle drei Städte vertreten sind. Das erste Leipziger Themengruppentreffen ist für Juni in Leipzig vorgesehen, wie auch der nächste "koopstadt"-Workshop der letzte hat Anfang Januar stattgefunden. Große Bedeutung kommt der Kommunikation zu. Politik und Öffentlichkeit sollen stets auf dem Laufenden gehalten werden, ebenso die Fachöffentlichkeit. Dafür sind neben der Medienarbeit u. a. Konferenzen und Publikationen geplant.
Über den aktuellen Stand des Modellvorhabens kann man sich im Internet unter koopstadt.de informieren. Dort finden sich auch weitergehende Angaben zu den Projekten der drei Städte.text
Hinweis: Mit dem Relaunch von leipzig.de 2013 sind Bilder und Verlinkungen dieses Artikels nicht mehr verfügbar.