Dazu sagt Dorothee Dubrau, Bürgermeisterin für Stadtentwicklung und Bau: "Basis soll ein vom Stadtrat zu verabschiedendes Konzept sein, in dem die Stadt ihre Entwicklungsvorstellungen zu Mobilitätsstationen und separaten Carsharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum sowie auch zum sogenannten flexiblen Carsharing fixiert. Bereits im März haben wir zur Verabschiedung des Carsharing-Gesetzes durch den Deutschen Bundestag deutlich gemacht, dass uns als Kommune nun endlich eine rechtliche Grundlage für die Ausweisung von Stellplätzen für Carsharing im öffentlichen Straßenraum zur Verfügung steht und wir dies nutzen wollen. Deutlich wird unser Bestreben u. a. im Maßnahmen- und Umsetzungskonzept Leipzig - Stadt für intelligente Mobilität, das der Stadtrat im April zur Kenntnis genommen hat. Eine der darin enthaltenen Maßnahmen ist die Reservierung von Flächen für Elektroladeplätze und für Carsharing."
Michael Jana, Leiter des städtischen Verkehrs- und Tiefbauamtes, ergänzt: "Eine Vorlage zum Umgang mit flexiblen Carsharing, also einem Carsharing-Angebot, welches ohne feste Stationen arbeitet, ist bereits in der verwaltungsinternen Abstimmung und wird dann dem Stadtrat vorgelegt. Jetzt beginnen wir zudem mit der Erarbeitung eines Konzeptes für das schon bisher in Leipzig erfolgreich betriebene stationsbasierte Carsharing. Die Mobilitätsstationen, an denen ÖPNV, Carsharing und Fahrradverleihsystem sowie Taxi-Angebote gebündelt sind, sind ein guter Ansatz, den wir zukünftig stärker verfolgen wollen. Unter dem eingeführten Label Leipzig mobil sollen auch kleine Mobilstationen sowie reine Carsharing-Stationen in den Wohngebieten entstehen können.
Den Katalog mit den Standortvorschlägen von teilAuto greifen wir gern auf und gleichen ihn mit unseren Überlegungen ab. Wir wollen die Bedarfs- und Marktkenntnis des heutigen Anbieters solcher Leistungen in der Stadt in die Erarbeitung eines Standortkonzeptes mit einfließen lassen. Denn neben den von der Stadt zu setzenden und zu beachtenden Rahmenbedingungen ist natürlich die Nachfrage, also der örtliche Bedarf, ein wichtiges Kriterium für die Standortplanung."
Entspannung der Parkplatzsituation
Carsharing, die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen, ermöglicht es Privathaushalten wie Firmen, je nach Bedarf verschiedene Autos zu fahren, ohne dass sie selbst eines besitzen müssen. Da die meisten Wagen im Schnitt 23 Stunden am Tag unbenutzt auf ihrem Stellplatz stehen, ist Carsharing auch ein probates Mittel zur Entspannung der Parkplatzsituation. Zahlreiche Untersuchungen haben nachgewiesen, dass ein an einer festen Ausleihstation verfügbares Carsharing-Fahrzeug bis zu 20 private Pkw ersetzt und dass in innenstadtnahen Quartieren 78 Prozent der Carsharing-Kunden kein eigenes Auto mehr besitzen.
Der Stadtrat hat bereits mehrere Beschlüsse zur Förderung dieses Verfahrens gefasst, und die Stadtverwaltung im Rahmen der Möglichkeiten entsprechende Projekte umgesetzt, so auch die 25 Mobilitätsstationen. Im Spätsommer wollen die Leipziger Verkehrsbetriebe zwei bereits vorbereitete kleine Mobilitätsstationen an den Einmündungen Holbein- und Brockhausstraße zur Könneritzstraße in Dienst stellen. Zum Jahresende ist dann die Fertigstellung des Carsharing-Konzeptes geplant