Fünf Leipziger Schul- und Kitaeinrichtungen wollen zukünftig in einem Deutsch-Französischen Bildungszentrum enger zusammen arbeiten. Das Konzept für das Vorhaben wurde gestern in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters bestätigt. Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Stadtrat soll an den teilnehmenden Einrichtungen ab dem Schuljahr 2011/2012 bilinguale und bikulturelle Bildung von der Kita bis zum Schulabschluss durchgängig ermöglicht werden.
Zum Deutsch-Französischen Bildungszentrum wollen sich fünf Einrichtungen zusammenschließen, die seit mehreren Jahren erfolgreich Bildungsangebote in französischer Sprache aufgebaut haben: die Integrative Deutsch-Französische Kindertagesstätte Kleiner Muck, die Pablo-Neruda-Schule/ Grundschule der Stadt Leipzig, der Hort der Pablo-Neruda-Schule, die Georg-Schumann-Schule/ Mittelschule der Stadt Leipzig und die Anton-Philipp-Reclam-Schule/ Gymnasium der Stadt Leipzig.
Mit dem Deutsch-Französischen Bildungszentrum wird Leipzig um ein besonderes Bildungsangebot reicher. Französisch ist eine schöne Sprache, die in vielen Teilen der Welt gesprochen wird. Ich freue mich, dass Kinder und Jugendliche in Leipzig jetzt die Möglichkeit haben, sich Zugang zu anderen kulturellen Welten zu erschließen, so Bürgermeister Thomas Fabian. Das Land Sachsen hat die wesentlichen Rahmenbedingungen für eine möglichst umfassende Sprachenförderung geschaffen, ergänzt der Leiter der Sächsischen Bildungsgentur Regionalstelle Leipzig, Ralf Berger. Nachbarsprachen spielen dabei eine besondere Rolle. Durch das Deutsch-Französischen Bildungszentrum bekommen bilinguale und bikulturelle Erziehung und Bildung der Mädchen und Jungen eine geeignete Plattform.
Innerhalb des Deutsch-Französischen Bildungszentrums soll nach einem durchgängigen, einrichtungsübergreifenden Konzept gearbeitet werden. Der Erwerb der Zweitsprache ist in den einzelnen Bildungsabschnitten aufeinander abgestimmt. Kindern und Eltern wird so die Möglichkeit gegeben, den bilingualen und bikulturellen Bildungsgang zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu beginnen: in der Kindertagesstätte, mit Beginn der Grundschule, mit Eintritt in die Mittelschule oder das Gymnasium. Geplant sind zudem einrichtungsübergreifende Bildungsaktivitäten im Rahmen von Ganztagsangeboten, gemeinsamen Unterrichtssequenzen oder Exkursionen.
Mit der Einrichtung eines Deutsch-Französischen Schulzentrums möchten wir Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Altersgruppen und Schularten durch die Arbeit mit der französischen Sprache und Kultur Möglichkeiten der Begegnung und des gemeinsamen Lernens eröffnen. Durch gelebte Mehrsprachigkeit können sie interkulturelle Kompetenzen erwerben erläutert die Schulleiterin des Reclam-Gymnasiums, Dr. Petra Trotte. Und wir möchten die Gestaltung der Bildungsübergänge durch die Zusammenarbeit der Kollegien qualifizieren im Interesse einer harmonischen und kompetenzorientierten Bildungsbiografie der Kinder.
Die Zusammenarbeit der Einrichtungen wird durch einen Kooperationsvertrag geregelt und durch eine einrichtungsübergreifende Konferenz koordiniert. Die Außenvertretung nimmt nach dem Rotationsprinzip der Leiter einer der beteiligten Einrichtungen jeweils für ein Schuljahr wahr. Ein Gremium von 11 Vertretern aus Politik, Verwaltung, Kultur, Bildung und Wirtschaft das Conseil spécialisé begleitet, unterstützt und fördert die Entwicklung und Arbeit des Deutsch-Französischen Bildungszentrums Leipzig. Die Mitglieder werden von den beteiligten Bildungseinrichtungen und der Stadt Leipzig vorgeschlagen und vom Oberbürgermeister der Stadt Leipzig berufen.
Die inhaltliche Zusammenarbeit der fünf Einrichtungen soll eine räumliche Entsprechung haben. Durch aufeinander abgestimmte Um- und Neubaumaßnahmen entstehen auf dem Gelände der Grundschule und des Reclam-Gymnasiums Räumlichkeiten, die von den fünf Einrichtungen gemeinsam genutzt werden können: eine Mensa, ein Festsaal, das Centre de Documentation et dInformation (Mediathek) bzw. eine Bibliothek und Sportanlagen.
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Leipzig soll ein Deutsch-Französisches Bildungszentrum erhalten
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