Neben Stars wie Dave Holland, Norma Winstone und Joshua Redman präsentieren die Jazztage auch einzigartige Festivalprojekte und Auftragskompositionen, die ausschließlich in Leipzig zu erleben sein werden. So trifft Matthew Herbert's Brexit Big Band im Schauspielhaus auf das Vocalconsort Leipzig und Musiker/-innen der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy". Der Berliner Schlagzeuger Max Andrzejewski spielt mit seiner Band HÜTTE im Westbad die Auftragskomposition "The Music of Robert Wyatt" - der legendäre Musiker der Band Soft Machine kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst spielen, unterstützt das Projekt aber.
Die Konzertreihe "Across the English Channel" bringt britische und deutsche Musiker/-innen in exklusiven Konzerten zusammen: Leipzigs internationaler Jazz-Star Michael Wollny spielt dabei mit Leafcutter John und Alex Nowitz die "Goldberg-Tangenten", Lucia Cadotsch trifft auf das Londoner Duo Tricko, die junge Hamburger Saxophonistin Anna-Lena Schnabel auf Florian Weber, James Banner und James Maddren sowie der ostdeutsche Jimi Hendrix Helmut "Joe" Sachse auf die englische Sängerin Maggie Nicols. Christian Kögel hingegen widmet sich mit seiner Band der Musik von Queen.
Programm
Donnerstag, 11. Oktober 2018
- 20:00 Uhr, UT Connewitz: Philipp Rumsch Ensemble - Empirical (Leipziger Jazznachwuchspreisträger 2018)
- 23:59 Uhr, die naTo: Oli Steidle and the killing Popes
Freitag, 12. Oktober 2018
- 18:00 Uhr, Kinobar Prager Frühling: Filmvorführung "The Party" (Großbritannien 2017, 71 Minuten)
- 20:30 Uhr, die naTo: Soweto Kinch
- 22:00 Uhr, Werk 2, Halle D: Jazzelectric Night mit Nubiyan Twist und Matthew Herbert (DJ-Set)
Samstag, 13. Oktober 2018
- 18:30 Uhr, Kunstkraftwerk: 33rpm - Knistergeflüster mit Arne Reimer und Ulrich Steinmetzger
- 20:00 Uhr, Kunstkraftwerk: Fazer (BMW Welt Young Artist, Jazz Award 2018) / Michael Wollny "Goldberg-Tangenten" mit Leafcutter John und Alex Nowitz
- 23:59 Uhr, Liebfrauenkirche: Kit Downes "Obsidian"
Sonntag, 14. Oktober 2018
- 16:00 Uhr, Klinikum St. Georg: Jazz für Kinder - "Puschelgeschichten"
- 18:00 Uhr, Liveclub Telegraph: "Brexit Big Bang" (Podiumsdiskussion mit Matthew Herbert, Rachel Launay, Joachim Schwend und Wolf Kampmann)
- 20:30 Uhr; UT Connewitz: Lucia Cadotsch + Tricko
Montag, 15. Oktober 2018
- 19:30 Uhr und 21 Uhr, Horns Erben: Milk Wood "Dylan Thomas" (Stage Night Special)
Dienstag, 16. Oktober 2018
- 20:30 Uhr, UT Connewitz: Hidden Orchestra
Mittwoch, 17. Oktober 2018
- 20:00 Uhr, Schauspiel Leipzig: Matthew Herbert's Brexit Big Band mit MusikerInnen der HMT Leipzig und des Vocalconsort Leipzig / Yazz Ahmed
Donnerstag, 18. Oktober 2018
- 20:30 Uhr, die naTo: Helmut "Joe" Sachse und Maggie Nicols "Nevergreens"
- 23:00 Uhr, die naTo: Anna-Lena Schnabel, Florian Weber, James Banner und James Maddren
Freitag, 19. Oktober 2018
- 20:00 Uhr, Westbad: Max Andrzejewski's Hütte and guests play Robert Wyatt / Joshua Redman, Aaron Parks, Matt Penman, Eric Harland - James Farm
- 23:59 Uhr, die naTo: Elliot Galvin Trio
Samstag, 20. Oktober 2018
- 11:00 Uhr, Werk 2, Halle D: Jazz für Kinder (Jolli, Juri und die Jungs ... und das große Fernweh!)
- 18:00 Uhr, Opernhaus: Arne Reimer "American Jazz Heroes 2"
- 19:30 Uhr, Opernhaus: Dave Holland's Aziza, Avishai Cohen Quartet, Norma Winstone Trio
- 23:59 Uhr, Liveclub Telegraph: Christian Kögel - Queen "Jazz"
Leipziger Jazznachwuchspreis 2018
Der Jazznachwuchspreis geht in diesem Jahr an Philipp Rumsch, der am 11. Oktober mit seinem Preisträgerkonzert die Jazztage eröffnet. Im UT Connewitz wird Leipzigs Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke dann den Preis an den Pianisten und Komponisten überreichen. Die Verleihung des jährlich vergebenen Preises findet seit 2011 im Rahmen der Leipziger Jazztage statt und wird vom Jazzclub Leipzig e.V. in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Leipzig organisiert. Der Preis ist auch in diesem Jahr mit 6.500 Euro dotiert, die wieder von der Marion-Ermer-Stiftung zur Verfügung gestellt werden. Philipp Rumsch wird das Preisträgerkonzert mit seinem Ensemble spielen, dessen Musik das angesehene Bochumer Independent-Label Denovali Records veröffentlichen darf.
Über den Preisträger
Rumsch (*1994) zählt zu den interessantesten Leipziger Musikern, gerade auch, weil er sich ganz selbstverständlich von einem Genre zum anderen hangelt ohne sich dabei zwischen die Stühle zu setzen. Und auch sein Ensemble entzieht sich vergnügt der Kategorisierung. Mit so unterschiedlichen Vätern im Geiste wie Erik Satie, Steve Reich, Brian Eno und Aphex Twin wagen sich Rumsch und seine elf Mitstreiter/-innen an einen Umkehrprozess: Sie überführen die Tonsprache elektronisch-digitaler Musik, also die Nachbildung "realer" Klänge durch maschinelle Abstraktion, zurück in analoge Sphären, legen sie wieder in die Hände von echten Menschen.
Philipp Rumsch besucht seit 2013 die Jazzklavierklasse an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" und erhält dort auch weitere Ausbildungen in den Fächern Musiktheorie, Tonsatz, Kontrapunkt, Komposition, Instrumentation und Dirigieren. 2016 und 2017 besuchte er das Rytmisk Musikkonservatorium in Kopenhagen und konzentrierte sich dabei auf Studien im Bereich Sound Design und Elektroakustik. Er gehörte 2013 bis 2015 dem Jugend-Jazzorchester Sachsen an und wurde mit mehreren Nachwuchspreisen ausgezeichnet.