Dort kommt es derzeit immer wieder zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängerinnen, da es ab der Gerberstraße keine Radspur aus östlicher Richtung gibt. Diese Problemstelle wurde unter anderem in der öffentlichen Beteiligung zum Fußverkehrsentwicklungsplan mehrfach angemahnt. Der Radfahrstreifen endet im Anschluss an die Löhrstraße und wird dort in den bestehenden Radweg überführt. Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt: „Dieser Radfahrstreifen schließt die Lücke auf dem nördlichen Promenadenring in Ost-West-Richtung. Das ist ein wichtiger Baustein unserer vom Stadtrat beschlossenen Mobilitätsstrategie 2030.“
Kfz-Spur entfällt
Fahrräder werden in dem genannten Abschnitt teilweise künftig über eine so genannte Fahrradweiche geführt, also auf der Fahrbahn links neben der Rechtsabbiegespur in die Gerberstraße. Diese Verkehrsführung in Mittellage der Fahrbahn wird gegen vorzeitiges Überfahren durch Kfz baulich mit flachen Pollern abgesichert. Ähnlich wird der Radverkehr unter anderem bereits auf dem Martin-Luther-Ring in Richtung Karl-Tauchnitz-Straße gelenkt sowie im Peterssteinweg auf Höhe des Wilhelm-Leuschner-Platz. Am Hauptbahnhof bleibt die alternative Radroute über den Astoriavorplatz jedoch weiterhin möglich. Für den Radfahrstreifen entfällt in dem Abschnitt eine Kfz-Spur, die Ampelanlage an der Kreuzung Kurt-Schumacher-Straße wird angepasst. Auch der Blitzer an der Kreuzung Gerberstraße wird entfernt und durch das Ordnungsamt an einen anderen Ort umgesetzt.
Diese Änderung der Verkehrsführung folgt auf die Maßnahmen, die im April rund um den Hauptbahnhof umgesetzt wurden: Um die Verkehrssicherheit an diesem neuralgischen Punkt zu erhöhen, wurde der Radverkehr von Richtung Ost nach West auf eine Fahrspur gelegt. Fußgänger erhielten ebenfalls mehr Platz; gerade zwischen Bahnhofsvorplatz und Zentralhaltestelle war es häufig zu kritischen Situationen mit anderen Verkehrsteilnehmerinnen gekommen. Der Kfz-Verkehr wird seither auf zwei statt bis dahin vier Spuren am Bahnhof vorbeigeführt. Weil zugleich die Ampelschaltungen angepasst wurden, kam es durch die Neuorganisation zu keinen längeren Stauerscheinungen. Analysen des Verkehrs- und Tiefbauamtes zeigen, dass sich die Mengen an Autos vor dem Hauptbahnhof nicht maßgeblich verändert haben. Lediglich die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den zwei verbleibenden Fahrspuren hat sich von 49 auf 34 Kilometer pro Stunde verringert.
Markierungsarbeiten starten im Oktober
In den Wochen vor Beginn der Arbeiten soll entlang des Streckenabschnitts plakatiert und so zu der neuen Verkehrsorganisation informiert werden. Die Markierungsarbeiten dauern dann etwa vier Wochen und sollen um den 30. Oktober abgeschlossen sein. Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts war der Promenadenring 2021 erstmals seit 1975 wieder auf einem Abschnitt für den Radverkehr geöffnet worden.