Was genau in den einzelnen Stadtgebieten erforderlich ist, damit Kinder und Jugendliche unterstützt und gefördert werden, darüber diskutieren derzeit die Koordinatoren für Bildung und Jugend mit den freien Trägern der Jugendhilfe. Seit Oktober 2012 durch einen Stadtratsbeschluss im Amt und personell von drei auf sieben aufgestockt, werden die Fachleute zukünftig vor Ort in den einzelnen Stadtgebieten die Jugend- und Familienförderung organisieren, planen und leiten.
Junge Menschen gezielt unterstützen
Es sind viele verschiedene engagierte Menschen, die die Situation für Kinder und Jugendliche sowie Familien in Leipzig verbessern wollen. Auch die Stadt Leipzig unternimmt große Anstrengungen, damit kein junger Mensch in seiner Freizeit sich selbst überlassen bleibt. So gibt es derzeit 40 offene Kinder- und Jugendtreffs. Weit mehr, als der Gesetzgeber fordert, betont Tobias Geng von der entsprechenden Fachabteilung. Jedoch nutzen laut der Freizeitstudie 2012 des Amtes für Wahlen und Statistik nur 15 bis 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen diese Treffs. Hier stellt sich einfach die Frage, wie wir die anderen 80 Prozent erreichen können. Wo können wir diese jungen Menschen unterstützen?
Bedürfnisse direkt vor Ort beachten
Damit die Angebote der freien Träger und der Stadt Leipzig dort zu finden sind, wo Jugendliche und Familien sie benötigen, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Diese Aufgabe obliegt den Koordinatoren für Jugend und Bildung. Es nützt nichts, wenn in einem Stadtgebiet etliche Kreativangebote gemacht werden, während die Jugendlichen in ihrer Freizeit lieber Sport treiben und dafür Skateboardparcours oder Bolzplätze fehlen, so Tobias Geng.
Die Koordinatoren fragen zuallererst: Welche Bedürfnisse haben die Kinder und Jugendlichen und deren Familien vor Ort. Dies kann sich von Stadtgebiet zu Stadtgebiet stark unterscheiden. Auch schauen sie genau, welche Beratungs- und Hilfsangebote im jeweiligen Stadtgebiet bereits vorhanden sind. Wo ist das Angebot an kreativen Kursen ausreichend? Wo fehlen dafür Beratungsangebote für Heranwachsende? Dieser Analyse folgt viel argumentative Arbeit bei den Trägern der Freizeitangebote. Schließlich müssen auch sie bereit sein, ihre Angebote an den tatsächlichen Bedürfnissen der Familien auszurichten.
Förderung nicht dem Zufall überlassen
Etwa 9 Millionen Euro stellt die Stadt Leipzig für die Kinder- und Jugendförderung jährlich zur Verfügung. Damit dieses Geld sinnvoll eingesetzt wird, stimmen die Koordinatoren die Arbeit und Angebote der freien Träger und der städtischen Anbieter aufeinander ab. Diese Netzwerkarbeit ist extrem wichtig, so Tobias Geng. Die Angebote sollen nicht nach dem Zufälligkeitsprinzip entstehen, sondern genau auf den örtlichen Bedarf zugeschnitten sein. Einmal im Monat werden sich daher alle Beteiligten freie Träger des Stadtgebiets, aber auch interessierte und engagierte Bürger treffen, um sich abzustimmen und neue Ideen zu entwickeln. Zukünftig möchte man beispielsweise auch verstärkt an die Grundschulen herantreten, um die Kinder und Jugendlichen früher zu erreichen. Die Schulsozialarbeit ist ein wichtiger Punkt, der bereits an den Mittel- und Förderschulen gut funktioniert.
Koordinatoren sind wichtiger Ansprechpartner
Momentan wird in allen sieben Stadtgebieten nach Möglichkeiten gesucht, den Sitz der Koordinatoren so zu wählen, dass sie vor Ort ein wichtiger Ansprechpartner für alle Beteiligten sein können. Während beispielsweise im Stadtgebiet Mitte/Süd ein idealer Standort bei den Straßensozialarbeitern gefunden wurde, ist es gelungen, das Büro in Grünau im Stadtteilladen einzurichten. Das große Ziel ist es, gemeinsam allen Bewohnern und Bewohnerinnen Bildung und Teilhabe an der Entwicklung im Stadtteil zu ermöglichen. Niemand soll ausgeschlossen und zurückgelassen werden, sagt Tobias Geng.
Hinweis: Mit dem Relaunch von leipzig.de 2013 sind Bilder und Verlinkungen dieses Artikels nicht mehr verfügbar.
Neue Koordinatoren für Jugend und Bildung wollen Förderung wirkungsvoller gestalten
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