Weitere Analysen im Quartalsbericht beschäftigen sich mit den Wahlen des vergangenen Jahres. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung wurde die Zahl der Wahllokale 2019 erhöht. Bei den Terminen zur Europa- und Kommunalwahl im Mai sowie der Landtagswahl im September waren jeweils mehr als 4.000 Helfer im Einsatz – so viele wie noch nie seit 1990. Die Schulung der Helfer und der Kontakt mit ihnen ist eine logistische Herausforderung, auch kurzfristige Ausfälle vor den Wahltagen müssen rasch kompensiert werden: Für beide Wahltermine wurden allein 37.000 Mails an die Wahlhelfer und Wahlhelferinnen verschickt und jeweils knapp 1.500 Ehrenamtliche in je über 40 Schulungen informiert. Der älteste Helfer war 89 Jahre alt, der jüngste gerade volljährig. Das Durchschnittsalter der Wahlhelfer lag bei 46 Jahren und war damit deutlich jünger als die im Schnitt 49 Jahre bei den Europa- und Kommunalwahlen 2014 und der Bundestagswahl 2017 (50 Jahre).
Die Sächsische Landtagswahl vom 1. September 2019 brachte in Leipzig neben einer markant gestiegenen Wahlbeteiligung – von 44,3 Prozent (2014) auf 65,1 Prozent – auch bedeutsame Verschiebungen im Kräfteverhältnis der politischen Parteien. Der Quartalsbericht verknüpft nun die Ergebnisse in den Wahlbezirken mit Daten zur Bevölkerungsstruktur. Dies zeigt markante Muster auf, wie parteibezogene Hochburgen oder den Einfluss der demografischen Struktur auf das Wahlverhalten. So zeigt sich etwa eine Polarisierung zwischen dem Stadtzentrum und den Ortsteilen des Stadtrandes: Die zentrumsnahen Wahlbezirke unterteilen sich in einen eher wohlhabenden bürgerlichen Typ mit CDU als stärkster Kraft sowie in einen jüngeren, stark studentisch und kulturell vielfältig geprägten Typ, in dem Grüne und die Partei Die Linke die Stimmenmehrheit erhalten. Am dörflich geprägten Stadtrand hingegen ähnelt das Wahlverhalten stärker dem Umland mit starken Ergebnissen für CDU und AfD.
Ausgewählte Quartalszahlen
Ende September 2019 betrug die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort 273.213 – ein Anstieg um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der geringfügig Beschäftigten lag bei 13,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote am Ende des dritten Quartals 2019 betrug 6,2 Prozent – ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte.
Ende September 2019 lag die Zahl der gemeldeten Infektionskrankheiten bei insgesamt 10.442 – darunter 4.996 Fälle von Virusgrippe (Influenza) und 113 gemeldete Keuchhusten-Erkrankte.