Die Stadtverwaltung will ausloten, wo Freiräume zur spielerischen Betätigung von Kindern möglich sind. Dazu wurde gemeinsam mit externen Experten dem Büro für Siedlungserneuerung Dessau - ein Prozess konzipiert und initiiert, in dem die Fachämter der Stadt ressortübergreifend zusammenarbeiten und in den darüber hinaus Stadträte, innerstädtische Akteure, Verbände, Planer und Künstler eingebunden sind. Dabei geht es um einen öffentlichen, Generationen übergreifenden Diskurs mit allen Beteiligten, der zu einer möglichst großen Akzeptanz führen soll. Den Kindern als Experten in Sachen Spielen kommt in diesem Prozess eine wichtige Funktion zu.
Im Winter 2007 soll dann ein Konzept vorliegen, das als strategisches Instrument in Abstimmung mit übergeordneten Entwicklungszielen und entsprechend der jeweiligen städtischen Haushaltssituation künftigen Planungen als Grundlage dienen kann. Das Projekt "Spielen am Wege" in der Reichsstraße, für das die Kinder während der ersten "Spielraumwerkstatt" Entwürfe zu Papier brachten, soll im Frühjahr 2008 umgesetzt werden.
Zur Begleitung des Erarbeitungsprozesses sowie zur Vorbe?reitung und Umsetzung konkreter Maßnahmen und Projekte in den Folgejahren wird das Forum Spielraum geschaffen, das öffentlich tagt. Dazu wird über die Medien eingeladen.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger als Teilnehmer sind gern gesehen. Kern des Forums Spielraum sind rund 20 so genannte Stadtexperten Vertreter der Stadtratsfraktionen, der IHK, der Händlerschaft sowie von Familien- und Kinderverbänden wie Familienstadt Leipzig, Kinderakademie und Stadtelternrat, außerdem Vertreter der Kirchen und der Polizei. Alle wesentlichen Aussagen der Spielraumkonzeption für die Leipziger Innenstadt sowie konkrete Vorhaben wie das Startprojekt Reichsstraße wer?den in diesem Gremium vorgestellt und erläutert. Zu den Beratungen des Forums wird öffentlich eingeladen, so dass mit vielen interessierten Teilnehmern zu rechnen ist. Zur verwaltungsinternen Abstimmung, zur Steuerung des Prozesses und zur Sicherung eines regelmäßigen Informationsflusses wurde eine zeitlich befristete, ämter?übergreifende Abstimmungsrunde eingerichtet. Teilnehmer sind neben den federführenden Ämtern Grünflächenamt und Stadtplanungsamt u.a. das Tiefbauamt, das Marktamt, das Jugendamt, das Kulturamt und das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege.
Für das Umsetzungsprojekt Reichsstraße sind Spielraumwerkstätten ein zentrales Element der Kinderbeteiligung. Die erste fand bereits statt, für den September ist eine zweite geplant, in der es um die Umsetzung der Ideen gehen wird. Daran schließt sich eine Bewertungsphase an. Zwischen den beiden Spielraumwerkstätten arbeiten drei Planer- oder Künstlerteams in einem Gutachterverfahren an den Entwürfen der ersten Spielraumwerkstatt in Hinsicht auf ihre Realisierbarkeit. Um die Akzeptanz auf eine breitere Basis zu stellen, werden die Ergebnisse der Spielraum?werkstatt ausgewählten Schulen, Kitas etc. vorgestellt und durch eine Große Kinderjury bewertet, die sich aus Kindern aller Altersstufen zusammensetzt.
Die Ergebnisse der Spielraumwerkstatt und das Votum der Kinder werden abschließend im Forum Spielraum vorgestellt und diskutiert. Das Forum gibt dann den Gremien der Stadt eine Empfehlung zur Umsetzung.
Mit der Darstellung ihres allgemeinen konzeptionellen Ansatzes - Spielraum?konzept als strategisches Instrument, begleitet durch "Forum Spielraum" und "Spielraum?werkstatt" als Vermittlungs- und Beteiligungsgremium sowie mit den Ergebnissen der ersten Spielraumwerkstatt und dem Gutachterverfahren für eine Brunnenanlage hinter dem neu entstehenden Café Felsche am Eingang zur Grimmaischen Straße wird sich die Stadt am Ideenwettbewerb "Familienleben - Innenstadt" der Landesinitiative "Ab in die Mitte"
- beteiligen. Abgabetermin für den Wettbewerb ist am 27. Juli 2007text
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