"Das Stadtarchiv Leipzig beherbergt einen großen kulturellen Schatz, der nun in einem der modernsten und vielleicht auch eindrucksvollsten Archivgebäude Deutschlands verwahrt und zugänglich gemacht wird", sagt Dr. Michael Ruprecht.
Innerhalb von zweieinhalb Jahren ist ein modernes Bauwerk entstanden: Passiv klimatisiert, mit speziell eingerichteten Funktionsräumen für Restauratoren und Archivare, neuester Technik für die Werkstatt und die Bildstelle, einem hellen, großzügig geschnittenen Forschungssaal - und viel Platz für Archivgut. Allein der neue Magazinbereich birgt Platz für 20 Regalkilometer (etwa 186.000 Archivkartons) sowie knapp 470 Planschränke, zudem ist in der benachbarten Messehalle die Option für eine mögliche Erweiterung vorhanden.
Das markante Gebäude der Architekten Oskar Pusch und Carl Krämer war 1923/24 als Messehalle errichtet worden und diente später als Sportstätte für Bahnradrennen sowie als Ausstellungshalle der Sowjetunion während der Leipziger Messe. Der weithin sichtbare Stern über dem Portikus erinnert heute an die wechselvolle Geschichte nicht nur des Baus, sondern auch der Stadt. Im neuen Forschungssaal des Stadtarchivs lebt diese Vergangenheit in einem monumentalen Wandbild wieder auf.
Hintergrund
Der alte Standort, eine ehemalige Industriehalle auf der Torgauer Straße, war in den vergangenen Jahren zu klein geworden, doch über zehn Jahre zog sich die Suche nach einer dauerhaften Lösung für das Archiv.
Die Stadt mietet das Gebäude auf der Alten Messe nun von der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft LEVG, die den Ausbau vorgenommen hat. Der logistisch anspruchsvolle Umzug von Volkmarsdorf hatte Anfang März begonnen. Mehrere Monate fuhren täglich etwa acht LKW auf der Strecke ins Zentrum-Südost, um 2.200 Paletten mit insgesamt 12,5 Regalkilometer Akten und 350.000 Fotos zu transportieren, zudem über 3.000 Urkunden sowie 150 Container mit Stadtbüchern und großformatigen Plänen.
Besuchertage
Ab Mittwoch, dem 30. Oktober 2019, beginnen die Besuchertage mit mehreren Führungen durch das offene Haus und einer Sonderausstellung im Foyer.
Der Forschungssaal ist ab Montag, dem 4. November 2019, wieder für die Nutzer geöffnet.