Mit Hilfe ausgewählter Parameter wurden knapp zweieinhalb Jahrzehnte reflektiert. So konnten über einen Zeitvergleich der Jahre 1991 bis 2014 Entwicklungstendenzen und Wandlungsprozesse in den Lebenssituationen der Leipziger sichtbar gemacht werden.
Hauptziel der seit 1991 durchgeführten (und als Basis für den Bericht verwendeten) Kommunalen Bürgerumfragen ist seit jeher die Versorgung des Stadtrates und der Stadtverwaltung sowie der interessierten Bürgerschaft mit aktuellen Informationen.
Ausgewählte Ergebnisse
Im Zeitvergleich hat sich die Lebenszufriedenheit der Leipziger Bevölkerung deutlich verbessert und erzielt 2014 die besten Werte seit Anfang der 1990er Jahre. 78 Prozent geben 2014 an, mit ihrem Leben "sehr zufrieden" oder "zufrieden" zu sein; 1992 waren es nur 47 Prozent.
Einkommen steigen
Auch die Einschätzung der persönlichen wirtschaftlichen Situation erreicht im Jahr 2014 ihren Höchstwert seit 1991. Aktuell geht es 57 Prozent der Befragten wirtschaftlich "sehr gut" oder "gut"; 1991 gaben dies nur 25 Prozent der Leipziger/innen an.
In den Haupteinkommensquellen der Leipziger Privathaushalte spiegelt sich sowohl der demografische Wandel sowie - in den letzten Jahren - auch die Bevölkerungszunahme bei jungen Erwachsenen wider. Bis zur Phase des starken städtischen Wachstums nahm der Anteil derjenigen, die ihren Lebensunterhalt vorwiegend aus Renten bestreiten, von ca. 20 auf bis zu 35 Prozent deutlich zu. Seit 2005 steigt durch die hohe Arbeits- und Ausbildungszuwanderung der Anteil der Haushalte wieder, der sich durch Erwerbsarbeit finanziert und liegt aktuell bei knapp 60 Prozent.
Das mittlere persönliche monatliche Nettoeinkommen lag 1991 umgerechnet noch bei 590 Euro. Beginnend von diesem sehr niedrigen Niveau stiegen die Einkommen bis 1996 auf 971 Euro. Anschließend stagnieren die Einkommen und sind nach der Jahrtausendwende sogar rückläufig. Seit 2009 steigen die persönlichen Nettoeinkommen wieder, 2014 auf den bisher höchsten Wert von 1207 Euro.
Leipzig ist eine Mieterstadt
Aktuell leben 82 Prozent aller Haushalte zur Miete. Die mittlere Nettokaltmiete je Quadratmeter liegt 2014 bei 5,38 Euro, die Warmmiete je Quadratmeter bei 7,45 Euro. Die Mietsteigerungen der letzten Jahre werden durch die steigenden Haushaltseinkommen kompensiert.
Leipziger nutzen öfter das Fahrrad
44 Prozent der Erwerbstätigen fahren aktuell mit dem PKW zur Arbeit, das sind 5 Prozentpunkte weniger als 1993. Der Rückgang des motorisierten Individualverkehrs (MIV) ist vor allem einem Zuwachs an Fahrradmobilität geschuldet. So wird im Jahr 2014 bereits knapp jeder dritte Arbeitsweg umweltschonend mit dem Rad bzw. zu Fuß zurückgelegt. Dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gelang es hingegen nicht, seine Anteile an der Verkehrsmittelnutzung zu erhöhen. Für Fahrten in die Leipziger Innenstadt hat der ÖPNV jedoch mit 43 Prozent die größte Bedeutung.
Fasst man ausgewählte Zeitreihen des Berichts zusammen, lassen sich seit der Wiedervereinigung vier Phasen der Stadtentwicklung erkennen (siehe Abbildung). In den dargestellten Index gingen die Merkmale: allgemeine Lebenszufriedenheit, Einschätzung der wirtschaftlichen Situation, Entwicklung des persönlichen Monatsnettoeinkommen (Veränderungsrate), Erwerbsbeteiligung und Ausbildung, Arbeitslosenquote sowie überregionales Wegzugspotenzial ein.
Weitere Informationen
Der Trendbericht kann auf der Internetseite www.leipzig.de/statistik heruntergeladen und eingesehen werden.