Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt: „Leipzig hat eine lange Tradition als Fahrradstadt und eine vielfältige und lebendige Radkultur. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt aber auch, dass wir die Förderung der Radverkehrsinfrastruktur konsequenter vorantreiben müssen. Wir arbeiten daran, Kindern und Erwachsenen bis ins hohe Alter attraktive Verkehrswege zu eröffnen, Lücken zu schließen und Hauptrouten zu verbessern. Wir wollen die Verknüpfungspunkte im Umweltverbund stärken und ein 365 Tage im Jahr nutzbares Radwegenetz etablieren.“
Lückenloses und sicheres Radwegnetz angestrebt
Zu den Infrastrukturprojekten gehören beispielsweise Lückenschlüsse im Radwegenetz – hier wird unter anderem die Arthur-Hoffmann-Straße zwischen Bayerischer Bahnhof und Hohe Straße genannt aber auch zusätzliche Radwege zwischen Merkwitz und Gottscheina oder dass die Neue Linie ertüchtigt werden soll. 66 Straßen sollen daraufhin geprüft werden, ob sie als Fahrradstraßen ausgewiesen werden können, darunter die Nonnenstraße, die Berggartenstraße sowie der Abschnitt Elsterstraße bis Otto-Schill-Straße. An 39 Orten wie etwa am Bayerischen Bahnhof und Johannisplatz müssen Problemstellen zwischen Radfahrer und Fußgängerinnen entschärft werden. 72 Maßnahmen betreffen Kreuzungen, wo mehr für die Sicherheit der Radfahrerinnen getan werden soll, etwa indem Autos und Radfahrer zu unterschiedlichen Zeiten ein Grün-Signal erhalten und Aufstellflächen erweitert werden.
Weiteres Pilotprojekt ist das Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof, damit Räder sicher abgestellt werden können. Winterdienst und Reinigung für Fahrradstraßen sollen ebenfalls verbessert werden.
Zentrales Ziel: höhere Verkehrssicherheit und bessere Infrastruktur
Zentrale Ziele des Plans sind neben der höheren Verkehrssicherheit sowie einem weiteren Zuwachs bei den Radfahrern und Radfahrerinnen unter anderem auch ein fahrradfreundlicheres Klima in der Stadt, lückenlose Infrastruktur und insbesondere ein besserer Anschluss aus städtischen Randgebieten. Vorgabe ist zudem, dass die Fahrradnutzung im Wirtschaftsverkehr gefördert werden soll. Hier geht es etwa um eine spezielle Infrastruktur für die Logistik in Form von so genannten „Micro-Hubs“ – kleinsten Depots für Lastenrad-Kuriere und Zulieferer. Insgesamt soll das Fahrrad mehr als Wirtschaftsfaktor wahrgenommen werden.
Der Radverkehrsentwicklungsplan konkretisiert damit die vom Stadtrat beschlossene Mobilitätsstrategie 2030. Er ging mit einer umfangreichen Bürgerbeteiligung im Jahr 2022 einher: Über 4.000 Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern sind eingegangen und flossen jetzt in die Planungen ein. Das Konzept kann Haushaltsbeschlüssen nicht vorgreifen, die städtischen Aktivitäten mit Bezug zum Radverkehr werden jedoch anhand des Plans gesteuert. So legt er beispielsweise fest, auf welchen Verbindungen im Haupt- und Nebenstraßennetz der Radverkehr gebündelt werden soll. Dies geht mit entsprechenden Anforderungen an den Unterhalt beziehungsweise den Ausbau der Straßen einher.
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