Erarbeitet wurde es im Auftrag der Stadtverwaltung unter enger Beteiligung der ZSL Betreibergesellschaft mbH, des RB Leipzig e. V. und der LVB GmbH. Im Zusammenhang mit einem Bericht zum Stand der Umsetzung des 2012 beschlossenen Nutzungskonzeptes für den öffentlichen Raum im Umfeld des Sportforums soll es dem Stadtrat vorgelegt werden.
Das Nutzungskonzept war von Vertretern der Stadt, des RB Leipzig e. V., der ZSL Betreibergesellschaft mbH, der LVB und der Polizeidirektion Leipzig erarbeitet worden.
Die wichtigsten Ziele sind
- die Reduzierung der Belastungen durch fließenden und ruhenden Kraftfahrzeugverkehr bei Groß- und Parallelveranstaltungen für Bewohner und Anlieger der angrenzenden Wohngebiete,
- Bereitstellung von Angeboten verschiedener Verkehrsmittel zur schnellen, komfortablen und konfliktarmen An- und Abreise der Besucher im Bereich des Stadions sowie
- die Schaffung der zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen nötigen Akzeptanz.
Sofortmaßnahmen
In einem ersten Schritt hat die Stadtverwaltung eine Reihe von Sofortmaßnahmen im Umfang von insgesamt rund 124.000 Euro realisiert bzw. in Angriff genommen (Fertigstellung bis August 2014).
Erleichterung der Nutzung von P+R
Um die Nutzung von P+R zu erleichtern, werden Begrüßungstafeln zur Nutzung der P+R-Plätze aufgestellt, die Wegweisung zu den Plätzen innerhalb der Stadt wurde überarbeitet und eine entsprechende Wegweisung auf der Autobahn beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr beantragt. Maßnahmen auf P+R-Plätzen gelten der Fußgängerwegweisung, den Informationstafeln sowie der baulichen Verbesserung der Plätze. In Straßenbahnen und S-Bahnen wurden bzw. werden die Fahrgastinformationen angepasst.
Fahrradstellplatz am Parkplatz Jahnallee
Am Parkplatz Jahnallee sollen künftig auch Fahrräder abgestellt werden können.
Bessere Information der Nutzer über digitale Medien
Zur besseren und einheitlichen Information der Nutzer sind vor allem eine intensivere Nutzung digitaler Medien sowie verstärkte Außenwerbung vorgesehen.
Verkehrskonzept
Das von SHP Ingenieure (Hannover) im Auftrag der Stadt erarbeitete Verkehrskonzept dient der Umsetzung der vom Nutzungskonzept anvisierten Ziele. Es schlägt dazu kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen vor, die sich auf den Umweltverbund - also Bus, Tram, S-Bahn, Rad- und Fußgängerverkehr -, den Kfz-Verkehr und den Schutz der Anwohner beziehen.
Ausgangspunkt ist eine Betrachtung von sechs Veranstaltungsszenarien für das Sportforum, die von Konzerten in der ARENA Leipzig (bis zu 12.000 Besucher) über Fußballspiele der 3. bzw. 2. Liga (10.000 bis 20.000 Besucher), Großveranstaltungen (20.000 bis 35.000 Besucher), Fußballspielen der 1. Liga (30.000 bis 44.500 Besucher), Open-Air-Konzerten und Länderspielen (bis etwa 50.000 Besucher) bis zu Sonderveranstaltungen (50.000 bis 80.000 Besucher) gehen. So wird z. B. noch vertiefend untersucht, inwiefern eine zeitweise Sperrung der Jahnallee zwischen Zschocherscher Straße und Leibnizstraße bei Großveranstaltungen auf dem Sportforum den ÖPNV flüssiger machen könnte.
Außerdem geht es um mögliche Veränderungen von Ampelschaltungen, um das Stellplatzangebot im Umfeld des Stadions und die Einrichtung einer Anwohnerschutzzone. Diese wird unterteilt in eine Zone erster Priorität und Beobachtungszonen. Anwohnerschutzzonen können anlässlich von Großveranstaltungen temporär ausgewiesen werden und wären dann mit einem zeitweisen Zufahrtsverbot für quartierfremde Fahrzeuge verbunden. Köln und Bremen praktizieren bereits solche Regelungen.
Wenn das Verkehrskonzept vom Stadtrat beschlossen wird, können schrittweise Planung und Umsetzung von Maßnahmen beginnen. Die Kostenschätzungen belaufen sich derzeit auf 1,16 Millionen Euro für die kurzfristigen Maßnahmen (Umsetzung etwa zwei bis zweieinhalb Jahre nach Ratsbeschluss), auf 4,66 Millionen Euro bei den mittelfristigen Maßnahmen (bis fünf Jahre nach Ratsbeschluss) und auf 2,65 Millionen Euro für die langfristigen Maßnahmen.