Insbesondere ist nicht geklärt, wohin die zahlreichen Gebeine verschwunden sind, die unterhalb der Paulinerkirche lagerten. Mit der Sprengung ging der Stadt nicht nur ein mittelalterlicher Kirchenbau verloren, sondern auch eine bedeutende Memorialstätte. Im Laufe der über 800-jährigen Geschichte war St. Pauli nahezu durchweg als Grablege zahlloser Bestattungen genutzt worden.
Von den Gebeinen fehlt bis heute jede Spur. Anlässlich einer Ratsanfrage hat Friedemann Meißner die erhaltenen Aktenstücke nun noch einmal eingesehen, durch bislang ungesichtete Archivalien ergänzt und mit den Aussagen von Zeitzeugen abgeglichen. Die Ergebnisse dieser Recherchen sollen nun der Öffentlichkeit präsentiert und diskutiert werden.
Friedemann Meißner studierte Geschichte und Archäologie in Halle und Erlangen und arbeitet derzeit an einer Dissertation zum Thema "Stadt und Kirche in Delitzsch im 15. Jahrhundert" am Lehrstuhl für sächsische Landesgeschichte der Universität Leipzig.
Der Vortrag "Er lag ungefähr bekleidet wie Luther... - Überlegungen zum Verbleib der Gebeine aus der Paulinerkirche" beginnt 18 Uhr im Wustmann-Saal des Stadtarchivs.
Zeit und Ort
Donnerstag, 17. September 2020, 18:00 Uhr
Stadtarchiv Leipzig
Wustmann-Saal
Straße des 18. Oktober 42
04103 Leipzig
Pandemiebedingt ist die Anzahl der Plätze begrenzt und eine Voranmeldung zwingend erforderlich. Dies ist möglich unter Angabe von Name und Telefonnummer an stadtarchiv@leipzig.de. Die erhobenen Daten werden nach Ende der Aufbewahrungsfrist gelöscht.
Abstands- und Hygiene-Bestimmungen
Innerhalb des Gebäudes sind die Abstands- und Hygiene-Bestimmungen sowie die entsprechenden Hinweise der Mitarbeiter zu achten. Es gilt die Maskenpflicht.
Anmeldung
Benutzer melden sich bitte unter stadtarchiv@leipzig.de an.