Den von der Eigentümerin in Abstimmung mit der Stadt ausgelobten nicht offenen, einphasigen Realisierungswettbewerb mit elf eingeladenen Büros hat das in Leipzig und Berlin ansässige Architekturbüro W&V Architekten GmbH gewonnen. Mit dem zweiten und dem dritten Preis bedachte die Jury die Osterwold°Schmidt Achitekten aus Weimar und Trafkaoo Architekten aus Berlin.
Wettbewerbsziele
Ziel des Wettbewerbes war es laut Ausschreibung, eine angemessene Neubebauung vorzuschlagen, die gute neue Wohnungen bietet und zugleich den nördlichen Abschluss des Waldstraßenviertels stärkt. Im Fokus stand dabei die Schaffung von gutem und bezahlbarem Wohnraum für unterschiedliche Lebensmodelle und Lebensphasen. Zugleich soll die neue Bebauung auch das städtebauliche Erscheinungsbild abrunden und zur Aufwertung der Freiräume beitragen.
Gewinner und sein Konzept
Die W&V Architekten GmbH überzeugte das Preisgericht mit der städtebaulichen Klarheit der wohlproportionierten Baukörper und der durch den Versatz entstehenden guten Belichtung, Ausblicke und Freiräume sowie die Entwicklung einer gemeinschaftlich nutzbaren Uferzone. Der ehemalige Glockenturm wird erhalten und erfährt durch eine rahmende Gebäudestellung eine gelungene Integration in das neue Bebauungskonzept.
Für seinen Entwurf hatte das Büro das Motto "Erinnerung an die Tradition der Moderne in Leipzig, zwischen Wald und Kanal, sich öffnend, der Sonne zugewandt" gewählt. Das Konzept sieht 87 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen in vier kompakten polygonalen Kuben vor, die im Reißverschlussprinzip versetzt gegeneinander auf dem Baugrundstück positioniert sind. Die Kuben an der Emil-Fuchs-Straße sollen viergeschossig, die am Elstermühlgraben fünfgeschossig werden. Auf Empfehlung der Jury will der Grundstückseigentümer das Büro mit der weiteren Planung beauftragen. Angestrebt wird ein Baubeginn noch in diesem Jahr.
Hintergrund
Die 1982 an dieser Stelle errichtete katholische Propsteikirche wurde 2015 von der Gemeinde aufgegeben, da eine mangelhaft ausgeführte Gründung zu starken Gebäudeschäden geführt hatte. Eine Sanierung wäre unwirtschaftlich gewesen. Die Gemeinde verkaufte das Grundstück. 2018 wurde das alte Gebäudeensemble bis auf den Glockenturm abgerissen. Die neue Propsteikirche wurde in zentrale Lage am Wilhelm-Leuschner-Platz errichtet und 2015 geweiht.
Ausstellung
Alle Wettbewerbsergebnisse sind bis zum 15. Februar 2019 in der vierten Etage des Neuen Rathauses auf der Ausstellungsfläche neben dem Stadtmodell zu sehen.