Ursachen der Luftschadstoffbelastung mit Feinstaub (PM10) und Stickstoffoxiden (NOx)
Gemäß §47 Absatz 4 Bundes-Immissionsschutzgesetz sind die Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität an den Ursachen der zu hohen, oberhalb der Grenzwerte liegenden, Luftschadstoffbelastung auszurichten. Dies erfordert eine konkrete Analyse vorhandener Daten zu Emissionen und Immissionen. Hierbei werden einzelne Quellen/ Quellgruppen spezifiziert, wie Industrie und Gewerbe, Großfeuerungsanlagen, Hausbrand und Kleinverbraucher, Landwirtschaft, Luft- und Schienenverkehr sowie der Straßenverkehr. Daneben wird ermittelt, welchen Anteil die Quellen außerhalb der Stadt an der innerstädtischen Schadstoffgesamtbelastung haben.
Die im Luftreinhalteplan der Stadt Leipzig enthaltene Ursachenanalyse wurde vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) erarbeitet. Sie wird im Folgenden auszugsweise am Beispiel der Verkehrsmessstation Leipzig-Mitte wiedergegeben.
An der Messstation Leipzig-Mitte liefern die Kfz-Verkehrsemissionen mit circa 87 Prozent den dominierenden Beitrag zur NOx-Belastung. Dabei ist unter Kfz-Verkehr der Straßenverkehr zu verstehen, der in unmittelbarer Nähe an der Messstation und auf dem übrigen Straßennetz unterwegs ist. Durch die restlichen Quellen in der Stadt, hierzu zählen die Emissionen aus Industrie/ Gewerbe, Kleinfeuerungsanlagen und Landwirtschaft, werden circa 3 Prozent der NOx-Immissionen verursacht. Die Emissionen aus städtischer Landwirtschaft und Großfeuerungsanlagen haben dabei den geringsten Einfluss. Der Ferneintrag aus Gebieten außerhalb Leipzigs ist mit 10 Prozent an der gemessenen NOx-Belastung beteiligt.
Für die gemessenen Immissionen an PM10 sind die Quellen außerhalb des Stadtgebietes mit einem Anteil von 57 Prozent an den Gesamtimmissionen verantwortlich. Der Kfz-Verkehr hat an der Messstation Leipzig-Mitte einen Anteil von 39 Prozent. Kleinfeuerungsanlagen (zum beispiel Kamine, Kachelöfen) tragen zu 3 Prozent zu der PM10-Belastung bei. Die restlichen Quellen der Stadt sind mit einem Anteil von circa 2 Prozent an der PM10-Belastung beteiligt.