Südfriedhof
Informationsseite zu Marinus van der Lubbe
Die Informationsseite wird in Kürze zur Verfügung stehen.
Der Leipziger Südfriedhof ist mit 78 ha die größte Friedhofsanlage in Leipzig und gilt zu Recht als einer der größten und schönsten Parkfriedhöfe in Deutschland. 2016 wurde der Südfriedhof 130 Jahre alt und der Geburtstag mit kulturellen Veranstaltungen und vielseitigen Führungen und Vorträgen gewürdigt.
Die Anlage wurde durch den Stadtbaurat und bedeutenden Architekt Hugo Licht (1841-1923, bekannt als Erbauer des Neuen Rathauses 1900-1905 und des Konservatoriums der Musik 1885-1887) und Gartendirektor Otto Wittenberg (1834-1918) mit der Wegeführung in Form eines Lindenblattes entworfen.
Damit bezogen sich die Gestalter auf den slawischen Ursprungsnamen Leipzigs "Der Ort, an dem die Linden stehen" und schufen gemäß der Zielsetzung des Jugendstils ein Gesamtkunstwerk.
Den Mittelpunkt des Südfriedhofes bildet das von 1907 bis 1909 durch Otto Wilhelm Scharenberg errichtete Krematorium. Gemeinsam mit zwei kleineren Kapellen und der großen Haupthalle bildet dieses Bauwerk einen Komplex, der bereits von Weitem durch den 63 m hohen Glockenturm zu sehen ist. Die östliche Kapelle wurde in Kreuzform gehalten und diente wie die Hauptkapelle vorwiegend konfessionellen Trauerfeiern. Die westliche Kapelle war als Sprechhalle konzipiert und diente den weltlichen Feiern.
In ihrer baulichen Konzeption ist die Gesamtheit der Anlage dem Benediktinerkloster Maria Laach nachempfunden worden. Die Grundrisse aller Trauerhallen ähneln einem griechischen Kreuz.
Die umlaufenden Gänge und Arkaden verbinden die verschiedenen Abschnitte des neoromanischen Bauwerkes miteinander.
Die Kapellenanlage gliedert sich in drei Trauerhallen, die Trauerhalle Ost, Trauerhalle West und Große Trauerhalle sowie in Abschiedsräume, Urnenübergaberaum, in das seit 2011 wieder nutzbare Kolumbarium und in das Krematorium auf.
Die einzelnen Friedhofsteile konnten großzügig gestaltet werden.
Es entstanden Grünflächen als ökologische Nischen für Pflanzen und Tiere.
Beispiele dafür sind die beiden unter Naturschutz stehenden Glatthaferwiesen am Westeingang des Südfriedhofes oder die zirka 9.000 Rhododendren, welche besonders zur Blütezeit im Mai jeden Jahres eine vielfältige Farbenpracht für das Auge der Besucher bieten.
Unzählige Gräber von bedeutsamen Leipziger Persönlichkeiten befinden sich auf dem Südfriedhof. So zum Beispiel die der Verlegerfamilien Baedecker und Ullstein oder der Mundartdichterin Lene Voigt. Andere Grabstätten kamen vom Alten Johannisfriedhof hinzu, wie die des Dichters Christian Fürchtegott Gellert. Auch Christian Gottlob Frege und seine Familie wurden vom Schloß Abtnaundorf zum Südfriedhof umgebettet.
Grabmale mit hohem künstlerischen Wert z.B. von Max Klinger, Carl Seffner und Walter Arnold werden durch die Friedhofsverwaltung betreut.
Auf dem Südfriedhof befinden sich denkmalgeschützte und erhaltenswerte Grabmale vom Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts.
Dem Wunsch nach künstlerisch wertvollen Gedenksteinen kommen wir mit dem Angebot von Grabmalpatenschaften gern nach.
Grabstätte oder Baumspende?
Wer auf dem Leipziger Südfriedhof unterwegs ist, kann am Wegesrand viele Bäume mit einer vor dem Baum aufgestellten Stele aus Holz sehen. Manchmal liegen kleine Gebinde davor und Grablichter sind aufgestellt. Am oberen Ende der Holzstele ist ein kleines Messingschild mit Beschriftung angebracht. Da die Bäume auf dem Friedhofsgelände stehen, denken viele Besucherinnen und Besucher das hier Verstorbene ruhen und es wird wiederholt nach solch einem Baum für eine Bestattung gefragt. Diese Bäume sind Spendenbäume. Bürgerinnen und Bürger haben die Stadt mit einer Spende beim Amt für Stadtgrün und Gewässer unterstützt und damit in die Lage versetzt, zusätzlich Bäume zu pflanzen. Das kleine, auf der Holzstele befestigte Metallschild erinnert an den Menschen, dem dieser Baum gewidmet ist. Nicht nur auf dem Südfriedhof, sondern im gesamten Stadtgebiet findet man solche Spendenbäume.
Für die Bestattung am Baum gibt es seit einigen Jahren Anlagen auf dem Südfriedhof und dem Ostfriedhof. Neu gepflanzte Bäume stehen hier als Familiengrab zur Auswahl.