Leipzig ist Teil der EU Cities Mission "100 klimaneutrale und smarte Städte"
Mit der aktiven Teilnahme an der EU Cities Mission "100 klimaneutrale und smarte Städte“ ist die Stadt Leipzig eine von 100 europäischen Modellkommunen, die sich auf den ambitionierten Klimaneutralitätspfad begeben und hierbei durch die Europäische Union individuell beraten und unterstützt werden. Wie die Europäische Kommission mitteilte, hatten sich 362 Städte für eine Teilnahme qualifiziert, darunter auch 30 deutsche Städte. Unter die Top 100 haben es neben Leipzig noch Aachen, Dortmund, Dresden, Frankfurt am Main, Heidelberg, Mannheim, München und Münster geschafft.
Es handelt sich um 100 Städte in allen 27 Mitgliedstaaten und weitere 12 Städte in Ländern, die mit Horizont Europa, dem Forschungs- und Innovationsprogramm der EU (2021-2027), assoziiert sind oder potenziell assoziiert werden können. Ausgewählte Städte sollen eine Vorreiterrolle bei der Innovation in den Bereichen "Klimaschutz" und "Digitales" übernehmen und smarte Lösungen vorstellen, denen andere Städte folgen können. Die Mission ist in der europäischen "Green Deal"-Strategie verankert, deren Ziel es ist, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen.
"Die Zusage als Modellkommune für die EU-Mission freut uns sehr. Es erfordert von uns allen unseren Weg zur Klimaneutralität als gesamtgesellschaftliche Aufgabe tatkräftig anzugehen und untermauert unser klares Bekenntnis zu kommunaler Verantwortung - denn der Kampf gegen den Klimawandel wird in den Städten und deren Regionen entschieden", stellt Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung die Bedeutung des Programms heraus.
Über 75 Prozent der EU-Bürger leben in städtisch geprägten Gebieten und repräsentieren zusammen mit der Wirtschaft den relativ größten CO²-Ausstoß. Insgesamt verbrauchen städtische Gebiete mehr als 65 Prozent der weltweiten Energie und sind somit für mehr als 70 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Es ist daher wichtig, dass Städte als vorbildhafte Experimentier- und Innovationsökosysteme fungieren, um so andere Städte und Kommunen beim Übergang zur Klimaneutralität bis 2050 zu unterstützen. Um Europa als ersten klimaneutralen Kontinent bis 2050 zu etablieren, ist es daher essenziell, an der Emissionseffizienz der Metropolen zu arbeiten.
Digitale Technologien können auf verschiedene Weise zum Klimaschutz beitragen. Von der Verbesserung der Energieeffizienz bis zur Verknüpfung und Sichtbarmachung von Daten zur Gestaltung der städtischen blau-grünen Infrastruktur bergen digitale Technologien das Potenzial, einen deutlichen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten.
Eine der wichtigsten Möglichkeiten, mit denen digitale Technologien zum Klimaschutz beitragen können, ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Intelligente Netze, intelligente Gebäude und Energiemanagementsysteme helfen dabei, den Energieverbrauch zu senken und die Energienutzung zu optimieren. Dadurch können Treibhausgasemissionen deutlich verringert werden. Digitale Technologien spielen aber auch beim Übergang zu erneuerbaren Energiequellen eine tragende Rolle. So können beispielsweise Algorithmen zur Vorhersage von Windmustern und zur Optimierung des Betriebs von Windturbinen eingesetzt werden. Ergänzend dazu können IoT-Sensoren die Leistung von Solaranlage positiv beeinflussen. Im Mobilitätsbereich können digitale Tools dabei helfen, die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge zu verbessern und damit die Attraktivität klimafreundlicherer Mobilitätsangebote zu steigern. Einen deutlichen Mehrwert digitaler Verfahren bietet zudem die Urbane Datenplattform, auf der bestehende Daten aus verschiedensten Bereichen verknüpft und sichtbar gemacht werden können, um Stadtplanungsprozesse zu unterstützen. Allen Beispielen gemein ist, dass digitale Technologien vorhandene Prozesse und Verfahren effektiver gestalten können und durch die Erhebung und Sichtbarmachung von Informationen neue Erkenntnisse gewonnen werden können.
Das Referat Digitale Stadt unterstützt diese Entwicklungsprozesse durch fachliches Wissen und Prozessgestaltung, durch das Zusammenbringen von Partnern/-innen innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung sowie durch Forschungs- und Innovationsprojekte, die neue Ideen und Ansätze in die Stadt bringen.
Für die Erarbeitung des Klimastadtvertrages möchten wir Ihr bestehendes Engagement, Ihre neuen Ideen und Ihre Maßnahmen im Klima- und Ressourcenschutz sichtbar machen. Daher laden wir Sie als relevante Akteure und Institutionen herzlich ein, die Präambel des Klimastadtvertrags digital zu unterzeichnen und Ihr Engagement auf unsere Umfrage-Plattform (LamaPoll) zu teilen.
- Hierfür fordern Sie bitte über folgenden Kontakt klimaschutz@lustaufbesserleben.de einen Code an, der Ihnen Zugang zum Online-Tool des Leipziger Klimastadtvertrags verschafft. Hierfür benötigen wir lediglich Ihren Namen sowie den Titel Ihrer Institution.
- Umfrage-Plattform (LamaPoll) mit Zugang per Code
Bitte unterstützen Sie die Mission zusätzlich, indem Sie die Möglichkeit zur Teilnahme an der EU-Mission in Ihrem Netzwerk streuen. Wir bedanken uns herzlich für Ihre Beiträge und freuen uns auf den gemeinsamen Weg hin zu einem klimaneutralen Leipzig!
Ziele der EU Mission
Erklärtes Ziel ist es, auf Grundlage eines Klimastadtvertrages (englisch: Climate City Contract / CCC) gemeinsam mit der Leipziger Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft konkrete Maßnahmen für ein klimaneutrales Leipzig zu entwickeln und umzusetzen, um als Vorbild für andere europäische Städte zu wirken und erfolgreiche Ansätze zu teilen bzw. skalieren zu können.
Neben dem Energie- und Klimaschutzprogramm 2030, dessen Maßnahmen und Handlungsschwerpunkte maßgeblich durch die Verwaltung und kommunalen Unternehmen erarbeitet und umgesetzt werden, eröffnet sich mit dem Klimastadtvertrag nun die Möglichkeit, auch das Engagement von Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft, Hochschulen u.a. in konkrete Maßnahmen münden zu lassen und sichtbar zu machen. Dieser partizipative Ansatz wird den Klimastadtvertrag genauso prägen wie innovative Ansätze und integrierte Lösungen, die digitale Instrumente und Verfahren mit bisherigen Prozessen verbinden.
Der Weg zum Klimastadtvertrag
Die EU-Kommission hat die 100 ausgewählten Städte aufgefordert, Klimastadtverträge auszuarbeiten, die einen an lokale Gegebenheiten angepassten Gesamtplan für Klimaneutralität in den Sektoren wie Energie, Gebäude, Abfallwirtschaft und Verkehr sowie entsprechende Investitionspläne umfassen. An diesem Entwicklungsprozess sollen Bürgerinnen und Bürger, Forschungseinrichtungen und der Privatsektor durch neue Formen der Beteiligung teilhaben und schließlich auch an der Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen mitwirken.
Inhalt des partizipativ zu erarbeitenden Klimastadtvertrages soll sowohl ein Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen sowie ein dazugehöriger Investitionsplan sein. Der Klimastadt-Vertrag ist eine nicht rechtsverbindliche Absichtserklärung - er stellt jedoch eine klare politische Verpflichtung gegenüber der EU sowie den Bürgerinnen und Bürgern dar. Städte, die einen Klimastadt-Vertrag gemeinsam erarbeiten und aufsetzten erhalten abschließend von der EU-Kommission ein "Mission Label", welches einen vereinfachten Zugang zu Fördermitteln der EU sowie von Bund und Ländern ermöglichen soll.
Neben dem Energie- und Klimaschutzprogramm 2030, dessen Maßnahmen und Handlungsschwerpunkte maßgeblich durch die Verwaltung und kommunale Unternehmen erarbeitet und umgesetzt werden um Klimaneutralität zu erlangen, eröffnet sich mit dem Klimastadtvertrag nun die Möglichkeit, auch das Engagement von Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft, Hochschulen unter anderem. in konkrete Maßnahmen münden zu lassen und sichtbar zu machen. Dieser partizipative Ansatz wird den Klimastadtvertrag genauso prägen wie innovative Ansätze und integrierte Lösungen, die digitale Instrumente und Verfahren mit bisherigen Prozessen verbinden.
Wirken Sie mit an der EU-Mission!
Für die Erarbeitung des Klimastadtvertrages möchte die Verwaltung Impulse der Bürgerinnen und Bürger sowie von Unternehmen und Organisationen aufgreifen, daraus konkrete klima- und ressourcenschonende Projekte gemeinsam entwickeln und umsetzen. In den kommenden Monaten wird die Stadt den Leipzigern dafür verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten anbieten.
Bisherige Veranstaltungen
Der Startschuss für die Erarbeitung des Klimastadtvertrags fiel während des 1. Leipziger Zukunftstages am 21. und 22. April 2023. Auf dem Markt gab es am 22. April Information zur EU-Mission „100 klimaneutrale und smarte Städte“ sowie eine Innovationsausstellung, die zeigte, mit welchen konkreten Schritten Leipziger Akteure schon heute und in Zukunft Beiträge zum Klimaschutz leisten.
Das Referat Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz bedankt sich für die vielfältige Resonanz im Auftaktworkshop zur EU-Mission „100 klimaneutrale und smarte Städte bis 2030“ und ist beeindruckt von den vielfältigen Impulsen zur Weiterentwicklung und Aufnahme in den Klimastadtvertrag. Im Download-Bereich finden Sie die gezeigten Präsentationen zu den Zielen der EU-Mission sowie dem Mittelstands-Förderprogramm der Leipziger Wirtschaftsförderung.
Der Leipziger Klimastadtvertrag nimmt Fahrt auf!
Gemeinsam mit einer Vielzahl an zukunftsorientierten Organisationen macht sich die Stadt Leipzig im Rahmen der EU-Mission „100 klimaneutrale und smarte Städte“ auf den spannenden Weg zur Klimaneutralität 2040. Denn zur Erreichung dieses Ziels braucht es das Engagement aller - egal ob kleines oder großes Unternehmen, Forschungs- oder Sozialeinrichtung.
Am 19. April 2024 haben sich unter diesem Leitsatz über 50 Organisationen aus Leipzig, die bereits Teil des Leipziger Klimavertrages sind, im #SmartCityLabLeipzig getroffen. Gemeinsam tätigen sie kumuliert 147 Millionen Euro an zielgerichteten Investitionen in den Klimaschutz und sparen damit geschätzte 195.000 t CO2e, damit Leipzig das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität erreichen kann. Die Organisationen leisten dabei ihren Beitrag in den Bereichen nachhaltige Energie- und Wärmeversorgung, nachhaltiges Mobilitätsmanagement, regionale Kreislaufwirtschaft, klimagerechte Gestaltung des Betriebsgeländes und klimafreundliche betriebliche Verpflegung.
Es können sich künftig auch weitere Leipziger Organisationen beteiligen, in dem sie eine Präambel unterzeichnen und aufzeigen, welche Maßnahmen seit 2019 umgesetzt wurden und welche Aktivitäten in Planung sind - das ist eine echtes Commitment für ein klimabewusstes Leipzig!
Veranstaltungen
28. April 2022: Ernennung Modellkommune
21.04.2023: Auftaktforum beim Leipziger Zukunftstag
April-Dezember 2023: Akteursspezifische Workshops
Januar - März 2024: Sammlung von Klimaschutzmaßnahmen
April 2024: Meet & Greet aller teilnehmenden Leipziger Organisationen
3. Quartal 2024: Unterzeichnung und Einreichung des Klimastadtvertrags bei der EU